Buttersemmerl mit…

Buttersemmerl mit…

1967. Ferialpraxis in der Sparkasse. Filiale Franck-straße.

Telefondienst. Da waren auf der Telefonanlage soviele Knöpferl drauf. Das machte das Vermitteln der Gespräche ziemlich ‚mühsam‘. Und wenn’s gar nicht klappte, dann legte er eben auf. Was sollte er in seiner Not machen? Und niemand hatte ihm erklärt, wie man sich richtig am Telefon meldet. Wie freundlich man zu sein hat. Jedenfalls gehen bereits ab dem zweiten Tag Beschwerden ein.
Mieteneinzahlungen. Am Schalter standen große Kisten mir vorgedruckten Miet-Einzahlungs-Belegen. Die Kunden kamen natürlich alle um den Ersten des Monats. Und Pepi war einfach nicht schnell genug und verstand die Namen der Kunden auch meist nicht. Die Kunden standen Schlange, denn es ergaben sich einige Schwierigkeiten. War der Einzahlungsbeleg erst gefunden, dann musste in eine Rechenmaschine der Einzahlungsbetrag eingetippt werden. Aber da war eine Taste mit einer Null, eine mit zwei Nullen und eine mit drei Nullen. Niemand hatte Pepi gesagt, wann man welche benutzen musste. Also probierte er drauf los. Was zu einigen Kommastellenproblemen führte. Und dann musste der dreiteilige Beleg zerteilt werden. Einer ging in ein Ablagekisterl, einer an den Kunden und einer wurde mit der Rohrpost zur Kasse geschickt. Wenn man nur immer wüsste, welcher Beleg für wen war – und wenn man sich das nur merken könnte. Jedenfalls bildeten sich beim Kassier die nächsten Warteschlangen. Denn nur selten war der richtige Beleg beim Kunden und der richtige beim Kassier. Die Kunden raunzten. Der Kassier brüllte. Der Filialleiter seufzte.

Und dann war da noch die Klebestelle auf der Promenade. Dort wurde Pepi hingeschickt. Eine Woche lang klebte er Belege. Und als diese an die Franckstraße als ‚gebundene’ Bücher zurückgeschickt wurden, kontrollierte sie Heli R. Er schlug den ersten auf, und alle Belege rieselten heraus.

Tja… so war das eben. Auch das Jausenholen war nicht so einfach: jeder rief Pepi zu, was er haben wollte. Und Pepi brachte einiges durcheinander. Der Gipfel war, dass er Buttersemmerl mit Emmentaler und Gurkerl brachte. Dafür wurde er natürlich ausgelacht. Weil sowas noch nie jemand gegessen hatte. Aber – siehe da – das ButtersemmerlmitEmmentalerundGurkerl wurde sofort zum neuen Jausenrenner. Weils so gut schmeckte…

Trotz dieses Erfolgserlebnisses lautete das Abschlussurteil der Filiale über Pepi: »Würden Sie ihn wieder nehmen?« – »Niemals!«

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